General Counsel Offices unterschätzen weiterhin die Bedeutung innovativer Technologien wie KI und Blockchain. Sie drohen hinter andere Funktionen innerhalb ihrer Organisationen zurückzufallen, die offener für den Einsatz von Technologien sind, die mehr Effizienz und Sichtbarkeit bringen können.
Nötige Veränderungen
Aus Paragrafen Performance machen, aus rechtlichem Input Business Output – das geht nur mit einem grundlegenden Umdenken. Dafür sollten Juristen
- sich klar machen, dass es nicht mehr nur um schrittweise Anpassungen geht, sondern dass echte Umbrüche anstehen.
- bereit sein, sich schneller und weiter zu bewegen als bisher.
- sich als Profitbringer sehen statt als Kostenstelle und im eigenen Unternehmen um Investitionen werben.
- disruptive, innovative Verfahren akzeptieren – auch wenn das ihre Arbeit stark verändern wird.
Wie sieht diese Veränderung konkret aus? Mehr Automatisierung, etwa das routinemäßige Auswerten und Erstellen von Dokumenten durch KI kann zum Beispiel für den Austausch von veralteten Datenschutz-Klauseln genutzt werden. Die Anwendung von Technologien wie Blockchain verändert die Vertragsverwaltung. KI kann auch sich wiederholende Aufgaben großen Umfangs erledigen und beispielsweise neue Regulierungen überwachen oder große Mengen an Dokumenten überprüfen. Es hilft auch, diese Aufgaben an externe Rechtsdienstleister auszulagern. Im Vergleich zu traditionellen Kanzleien bieten diese Vorteile: besondere Kompetenzen, höhere Arbeitseffizienz (aufgrund von Automatisierung) und Kosteneffizienz, da die Aufgaben häufig an Standorten mit niedrigerem Lohnniveau erledigt werden.
4 Gründe, warum sich die Veränderung lohnt
Disruption ist nicht nur eine Floskel, sondern längst Realität. Rechtsabteilungen werden von der Wucht des digitalen Wandels nicht ausgenommen bleiben. Juristen müssen mit den neuen technologischen Entwicklungen Schritt halten und sie, wo möglich, eher früher als später umsetzen. Der Einsatz digitaler Technologien bringt für General Counsel Offices zahlreiche Verbesserungen.
- Berichterstattung digitalisieren: Mit passender Software können Rechtsabteilungen im eigenen Unternehmen besser und schneller klarmachen, woran sie gerade arbeiten und welchen Beitrag sie damit leisten. Solche Berichte werden heute noch oft manuell erstellt, während andere Abteilungen den Vorstand schon mit interaktiven Grafiken und Echtzeit-Auskünften beeindrucken.
- Aufgaben optimaler erledigen: Eingehende Anfragen für Auskunft und Rechtshilfe aus anderen Abteilungen lassen sich auf einer digitalen Plattform besser verwalten, priorisieren, ggf. auslagern und bearbeiten. Das sorgt zudem für Transparenz.
- Kosten senken und Mittel effizienter einsetzen: Das General Counsel Office leistet seinen Beitrag zum Unternehmensergebnis und ist keine reine Kostenstelle mehr.
- Arbeitskraft der Beschäftigten effizienter verwenden: Wenn digitale Technologien repititive Aufgaben erledigen, wird Kapazität bei den Angestellten frei. Das erlaubt die Konzentration auf anspruchsvollere und wichtigere Aufgaben.
Fazit
Rechtsabteilungen sind Spätstarter in den digitalen Wandel. Doch auch sie müssen sich für Innovationen öffnen, um Schritt zu halten und ihren Wert für das eigene Unternehmen zu beweisen. An Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Blockchain wird in Zukunft kaum ein Weg vorbei führen. Dafür erleichtern sie auch die Arbeit, eröffnen neue Möglichkeiten und bringen mehr Effizienz. Deshalb sollten General Counsel Offices jetzt umdenken.